Fährkonzept statt Elbbrücke?
Die SPD-Fraktion im Lüneburger Kreistag äußert sich zur Bekanntmachung des Landwirtschaftsministeriums zur Änderung des Landesraumordnungsprogramms. Darin ist anstelle der Brückenplanung zur Flussquerung der Elbe bei Drachau/Neu Darchau künftig ein Fährkonzept vorgesehen
„Ich nehme die Bekanntmachung im LROP zum Brückenstandort Neu Darchau mit großem Bedauern zur Kenntnis. Die SPD im Landkreis hat die Planung zur Elbbrücke Darchau/Neu Darchau immer unterstützt. Deshalb bin ich von der geplanten Änderung überrascht. Uns war die große Zustimmung, die dieses Bauvorhaben bislang durch die Landesregierung erfahren hatte, immer wichtig“, sagt Franz-Josef Kamp, Fraktionsvorsitzender im Lüneburger Kreistag. „Die Brückenplanungen durch den Landkreis sind bereits weit fortgeschritten. Aus unserer Sicht muss das Planungsverfahren nun auch weiterlaufen und abgeschlossen werden. Der Landkreis sollte zudem rechtlich überprüfen lassen, ob diese geplante Abkehr von bisherigen Planungsgrundlagen überhaupt zulässig ist“, so der SPD-Politiker weiter.
„Bisher wurden für die Erstellung des Planungsunterlagen 2,4 Millionen Euro vergeben. Wir gehen davon aus, dass die vom Land zugesagte Unterstützung von 1,3 Millionen Euro auch weiterhin gilt“, betont Hinrich Bonin, Vorsitzender des Finanzausschusses.
„Die Mobilität im Osten unseres Landkreises und im Landkreis Lüchow-Dannenberg muss für die Menschen vor Ort in jedem Fall verbessert werden. Wenn die Bekanntmachung vom Land tatsächlich als neue Planungsgrundlage Bestand haben sollte, braucht es verlässlichere Fährverbindungen mit guter Taktung und längeren Betriebszeiten vor allem in den Morgen- und Abendstunden. Daneben muss eine bessere Anbindung an Bus und Bahn geschaffen werden - beispielsweise durch die Reaktivierung der Bahnstrecke nach Bleckede“, so Jakob Blankeburg, Vorsitzender des Mobilitätsausschusses im Landkreis Lüneburg und Mitglied des Bundestages.
„Es gilt den Blick nach vorn zu richten: Die Verlässlichkeit der Fährverbindung muss gesteigert werden. Sollte nun der Bau der Elbbrücke nicht erfolgen, werde ich mich dafür einsetzen, dass sich die Landesregierung infolge der eingesparten Mittel an modernen Mobilitätsprojekten in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg maßgeblich beteiligt. Ganz konkret an Niedrigwasserfähren in Bleckede und Darchau sowie an der Reaktivierung der Bahnstrecke Lüneburg-Bleckede. Erste Gespräch hierzu führe ich bereits“, erklärt Philipp Meyn, Landtagsabgeordneter der Region.
Abschließend erklärt Kreistagsfraktionsvorsitzender Kamp: „Die zwei Fährverbindungen in Bleckede und Neu Darchau müssen ertüchtigt und deren Betrieb unterstützt werden. Erst jüngst waren Baggerarbeiten im Hafen Bleckede nötig, um auch bei Niedrigwasser den Fährbetrieb aufrecht zu erhalten. Die SPD-Kreistagsfraktion fordert schon jetzt für diese Optimierung eine angemessene finanzielle Beteilung durch die Landesregierung“.